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Leachables

sind Komponenten, die unter normalen Prozessbedingungen aus einem primären Containment (z.B. Lagerbag) oder einem sekundären Containment (z.B. Aufkleber) migrieren können (siehe bDtBPP). Sie gehören zusammen mit den Extractables zu den Substanzen, welche die Kulturbrühe oder ein Zwischen- bzw. Endprodukt kontaminieren können. Dabei werden die Leachables als größere Gefahr betrachtet, da sie bei normalen Prozessbedingungen auftreten. Die Quelle der Leachables sind Additive, insbesondere Antioxidantien, welche während der Extrusion in der Bag-Herstellung (siehe Film-Herstellung) oder der Gamma-Sterilisation entstehen und als wasserlösliche Komponenten aus dem Kunststoffmaterial austreten. Leachables können die Zellkultivierung stören, die Proteinaggregation fördern und stellen ein Risiko für Patienten dar, da sie bei parenteraler Verabreichung toxisch sein können 2,3,50,51. Es ist deshalb wichtig, die Entstehung von Leachables bereits früh zu detektieren. Das kann mit spezifischen chemisch-analytischen Methoden wie der GC-MS oder LC-MS (Gas- oder Flüssig-Chromatografie-Massenspektroskopie) oder mit generellen Tests wie der Untersuchung des TOC (Total Organic Carbon, Gesamtmenge an organischem Kohlenstoff), des pH-Werts oder der Konduktivität erfolgen. Daneben können auch Zellkulturtests (wie der kürzlich durch die DECHEMA vorgeschlagene Test mit den CHO XM 111-10-Zellen) durchgeführt werden, wobei die Vitalität und Proliferation der Zellen nach einer Kultivierung mit inkubiertem Medium und Water for Injection bestimmt werden 3,52. Es ist sehr wichtig, nicht nur für die Kultivierung, sondern auch für die Lagerung von Edukten und Produkten Filme bzw. Bags zu identifizieren, welche keine Leachables absondern. Zurzeit sind bereits Bags kommerziell erhältlich, deren Filme eine verbesserte Zusammensetzung an Additiven aufweisen und die auf die Abwesenheit von Leachables getestet sind 9. Siehe z. B. Aegis5-14-Film und Flexsafe S80-Film.